Die EZB belässt es auch nach der letzten Sitzung im März 2013 bei den niedrigen Leitzinsen von 0,75 Prozent, was ans Geld der Sparer geht, Hauskäufer jedoch freut. Die Immobilienfinanzierung ist und bleibt sensationell günstig, in Österreich und Deutschland sind Kredite unter 3,0 Prozent zu haben. Ein Fremdwährungsdarlehen in Schweizer Franken könnte sich zwar immer noch lohnen, denn im Frühjahr 2013 werden Kredite aus dem Nachbarland mit Hypothekengrundschuld sogar um 2,0 Prozent vergeben. Aber viele Österreicher fragen sich, ob das lohnt oder nicht vielmehr das Fremdwährungsrisiko höher ausfällt als der augenblickliche Zinsvorteil.
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Anschlussfinanzierung jetzt sichern
Wer heuer eine Anschlussfinanzierung benötigt, sollte sie unter Dach und Fach bringen. Aktuell bieten die Banken in Kärnten und der Steiermark Effektivzinsen unter 2,5 Prozent an, in Wien liegen sie nur unwesentlich höher. Im Jahr 2011 waren 4,3 Prozent und auch mehr die Regel, 2009 waren es gar um 5,0 Prozent. Dort könnte es auch wieder hingehen, wenn man den Unkenrufen von Experten folgt, denn ewig dürfte die EZB ihre Niedrigzinspolitik nicht beibehalten. Was genau geschehen wird, kann allerdings niemand voraussagen, denn es gibt auch die gegenteilige Meinung. Einige Beobachter können sich im April 2013 sogar noch einen weiteren Zinsschritt hinab auf 0,5 Prozent vorstellen. In solchen Regionen und teils auch darunter hatte sich die amerikanische FED schon seit 2009 bewegt. Die Spekulation ist indes müßig, wenn es konkret um den Abschluss eines Hypothekendarlehens geht. Hier raten sämtliche Fachleute, neben dem niedrigen Zins auch auf eine lange Zinsbindungsfrist zu achten, denn gerechnet auf die Laufzeiten einer Eigenheimfinanzierung, also 20 bis 30 Jahre, werden die Zinsen ganz sicher steigen. So viel von der Fachwelt.
Neue Regeln für Baudarlehen in Europa
Die EU-Kommission will die Regeln für Hypothekenkredite verbraucherfreundlicher gestalten, vor allem soll die Transparenz der Angebote und Verträge gestärkt werden. Das haben Unterhändler von EU-Institutionen im April 2013 vereinbart. Es gehe um wesentlich bessere Informationen hinsichtlich der Angebotslage, sagte Michael Noonan, Finanzminister Irlands, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Bis Anfang Juni 2013 soll das EU-Parlament die Regeln förmlich beschließen, Parlamentarier unterschiedlichster Länder haben bereits ihre Zustimmung signalisiert. Dass gerade unter irischer Präsidentschaft die Initiative auf den Weg gebracht wird, verwundert nicht: Wie auch in Spanien hatte in Irland eine Immobilienblase die schwere Krise ab 2008 ausgelöst, man kennt also die Gefahren unkontrollierter Preisentwicklungen aus erster Hand. Spanische Gerichte ordneten 2012 über 100.000 Zwangsräumungen an, seit Ende 2008 haben 350.000 spanische Familien ihr Eigenheim verloren. Wenn die irische Initiative durch das EU-Parlament abgesegnet wird, können Verbraucher künftig per Informationsblatt erkennen, wo es in Europa die günstigsten Baukredite gibt. Die Konditionen unterscheiden sich erheblich, beispielsweise sind lange Zinsbindungsfristen wie in Österreich oder Deutschland anderswo gänzlich unüblich. Spanische Immobilienkäufer zahlen schon immer variable Zinsen, die also mit den Marktveränderungen im Quartalstakt steigen oder fallen können. Ob das gut oder schlecht ist, bleibt dahingestellt, nur sollen sich Verbraucher darüber informieren können, so der Ire Michael Noonan. Die Transparenz könnte unter Umständen das Zinstief noch eine Weile begünstigen: Wer gut informiert ist, schaut sich etwas gründlicher nach den besten Angeboten um.